Exzellenzstrategie: Universität Jena zieht ins Wettbewerbsfinale ein

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena ist in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder erfolgreich und zieht mit zwei Exzellenzcluster-Anträgen in die Finalrunde des Wettbewerbs ein. Wissenschaftsrat und Deutsche Forschungsgemeinschaft haben heute (29.09.) bekanntgegeben, dass die Jenaer Universität zwei Clusteranträge nun zu Vollanträgen ausarbeiten kann, über die im kommenden Jahr entschieden wird. Die Clusteranträge, von denen einer gemeinsam mit Würzburg erstellt wird, kommen aus den Bereichen Lebens- und Naturwissenschaften.

 

„Es ist ein großartiges Ergebnis für die Universität Jena, in diesem hoch kompetitiven Exzellenz-Wettbewerb zu zwei Vollanträgen aufgefordert zu sein. Dies spricht für die hohe Qualität der Forschung an der Friedrich-Schiller-Universität“, freut sich Uni-Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal und dankt zugleich allen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie dem Thüringer Wissenschaftsministerium für die Unterstützung. Nun gelte es, so der Präsident, nicht nachzulassen und die Vollanträge in der verbleibenden kurzen Frist konzentriert auszuarbeiten.

 

Die Clusteranträge „Balance of the Microverse” und „Enlightening the Receptome: From Biophysics to Clinical Applications“ (gemeinsamer Antrag der Universitäten Würzburg und Jena) müssen bis 21. Februar 2018 ausgearbeitet und eingereicht werden. Bei ersterem Antrag ist das Helmholtz-Institut Jena beteiligt.

 

„Balance of the Microverse”

 

Das Ziel des Clusters „Balance of the Microverse”– dessen Sprecher Prof. Dr. Axel Brakhage ist – besteht darin, Mikroorganismen und ihre Interaktionen mit anderen Mikroorganismen sowie mit ihrer gesamten Umwelt – das Microverse – zu erforschen. Damit werden bedeutende wissenschaftliche und zugleich auch gesellschaftlich drängende Fragen adressiert, beispielsweise die Bekämpfung von Infektionskrankheiten, die Gesunderhaltung der Umwelt, eine nachhaltige Landwirtschaft oder ein stabiles Klima. Für ein umfassendes Verständnis dieser hochkomplexen Wechselbeziehungen bündelt Jena seine Expertise: Die Fachrichtungen (Umwelt-)Mikrobiologie, Infektionsbiologie, Chemische Biologie, Bio-Geo-Interaktionen, Systembiologie, Optik/Photonik, Materialwissenschaften und weitere Disziplinen arbeiten fachübergreifend zusammen. Diese interdisziplinäre Kooperation wird besonders an den Schnittstellen der Fächer innovative Forschung ermöglichen, die komplett neue Einblicke in die Auseinandersetzung von Mikroorganismen-Gemeinschaften mit ihrer Umwelt liefern wird. Neben technologischen Fortschritten im Labor erwarten die Forschenden zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten zum Wohle des Menschen und der Umwelt. Unter Federführung der Friedrich-Schiller-Universität sind auch das Universitätsklinikum Jena, das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut –, das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik, das Leibniz-Institut für Photonische Technologien, die Max-Planck-Institute für chemische Ökologie, für Biogeochemie und für Menschheitsgeschichte, das Helmholtz-Institut Jena sowie das neue DLR Institut für Datenwissenschaften beteiligt.

 

Prof. Dr. Axel Brakhage, Sprecher des Vorhabens, begrüßt die Einladung zur nächsten Antragsrunde mit vorsichtigem Optimismus: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Skizze ein wettbewerbsfähiges und zukunftsweisendes Forschungskonzept zur weiteren Entwicklung des Jenaer Forschungsprofils vorlegen konnten. Zum Feiern ist es jedoch viel zu früh. Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit im Antragsverfahren: Innerhalb weniger Monate werden wir das Konzept detailliert ausarbeiten. Zudem müssen wir eine geeignete Managementstruktur entwerfen und die Forschungsinfrastruktur weiter ausbauen. Unser sehr gut eingespieltes Team aus Jenaer Wissenschaftlern geht mit großem Enthusiasmus und viel wissenschaftlicher Neugier an die gemeinsame Arbeit.“